Bein-Amputation noch auf dem Acker
Staatsanwaltschaft nimmt nach Mähdrescher-Drama zwei Erntehelfer ins Visier
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Er wollte eine Verstopfung in der Maschine beseitigen und geriet mit beiden Beinen in den Mähdrescher.
Nach dem schweren Unfall auf einem Acker im Landkreis Rostock im August 2023 ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Körperverletzung. Haben zwei Erntehelfer, die mit dem 25-Jährigen auf dem Acker in Hohen Luckow arbeiteten, schwere Fehler gemacht?
Gab es eine strafbare Pflichtverletzung vor dem Mähdrescher-Unfall?
Diese Frage müssen die Ermittler nun klären. „Im Rahmen der Ermittlungen wird geprüft, ob ihnen eine strafbare Pflichtverletzung vorzuwerfen ist, die zu der Verletzung des Geschädigten geführt hat“, teilte Manuela Merkel, Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Rostock, auf RTL-Anfrage mit. Die Behörde würde dafür Zeugenaussagen, Unfallberichte und Gutachten auswerten.
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Der 25-Jährige geriet mit beiden Beinen in eine Zuführung des Mähdreschers. Rettungskräfte versuchten, ihn aus der Maschine zu befreien – ohne Erfolg. Um das Leben des Mannes zu retten, wurde ein OP-Team auf den Acker gerufen. Sie amputierten in einer Not-OP beide Beine.
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Chirurg amputiert beide Beine auf dem Acker in Hohen Luckow
„Die Beine gab es nicht mehr, die waren durch die Maschine zerhackselt. Der Junge war schwer bis zur Hüfte eingeklemmt“, erinnerte sich der Chirurg Prof. Dr. Clemens Schafmayer in der RTL-Sendung Menschen, Bilder, Emotionen. „Es war nur eine kleine Chance, dass er das schafft.“ Doch der 25-Jährige überlebte.
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Unklar war nach dem Unfall, warum die Maschine lief, während der Mann hineinstieg, um eine Blockade zu entfernen. Weitere Details wollte die Staatsanwaltschaft noch nicht nennen. „Die Ermittlungen dauern an und es gilt die Unschuldsvermutung“, hieß es. (jgr)