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Alles für ein Foto! Herzlos-Gruppe zerrt Bärenbaby von Baum

Bären-Baby will fliehen! Passanten quälen Tier von Baum Alles nur für Klicks?!
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Alles nur für Klicks?!
Bären-Baby will fliehen! Passanten quälen Tier von Baum

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Wie dreist kann man eigentlich sein?

Eine Gruppe reißt ein Bärenbaby mit Gewalt über einen Zaun von einem Baum. Der Grund: Eine junge Frau will unbedingt ein Foto mit dem verängstigten Tier machen. Doch der Bär wehrt sich dagegen – wie ihr in unserem Video se. Was diese Person aber mit der Aktion verursacht, ist ihr nicht mal im Geringsten bewusst.

Überforderte Frau lässt Bärenbaby nach Foto fallen

Diese Szenen vom 16. April aus Asheville im US-Bundesstaat North Carolina sind nichts für schwache Nerven. Zwei Bärenbabys befinden sich in der Nähe eines Wohngebäudes auf einem Baum, als die Gruppe auf die dreiste Idee kommt, sie einfach wegzureißen. Die Nachbarin Rachel Staudt filmt die Frau, die es schafft, ein flauschiges Tier auf dem Arm zu halten. Völlig überfordert mit der Situation posiert sie mit dem Tier für ein Foto. Nur wenige Sekunden danach lässt sie das Bärenbaby fallen. Das Junge versucht, durch den Zaun zurückzukommen – vergeblich. Denn hochklettern kann es offensichtlich nicht.

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Rachel Staudt warnt die Gruppe sofort. „Sie jagten ihm hinterher und versuchten, es wieder einzusammeln, aber schließlich schaltete sich die Wohnungsverwaltung ein und forderte sie auf, damit aufzuhören“, sagt die 21-Jährige im Interview mit den ABC News. „Es ist in diesen Teich gesprungen, um diesen Leuten zu entkommen, weil es so große Angst hatte. Es war sehr erschütternd, das zu beobachten.“ Staudt alarmiert die Polizei und überreicht den Beamten das Video, das sie aufgenommen hat.

Expertin Ashley Hobbs findet verängstigtes und verletztes Bärenbaby am Becken

Die North Carolina Wildlife Resources Commission (NCWRC) schickt daraufhin einen Bärenexperten zum Ort des Geschehens. Ashley Hobbs entdeckt das Bärenjunge in der Nähe eines Beckens in der Siedlung. „Das Junge schien lethargisch und verängstigt zu sein. Es schien eine seiner Vorderpfoten zu bevorzugen und war nass und zitterte“, sagt Hobbs in einer aktuellen Erklärung der Organisation. „Ich habe die betroffenen Personen im Apartmentkomplex zur Rede gestellt und ihnen erklärt, wie gefährlich es ist, sich Wildtieren zu nähern und mit ihnen umzugehen.“

Ashley und das Team suchen die Gegend auch nach dem zweiten Bärenbaby ab – doch von ihm fehlt jede Spur. „Wir hoffen, dass es ihm gelang, sich wieder mit seiner Mutter zu vereinen, da es in diesem jungen Alter nicht alleine überleben würde“, sagt Einsatzleiter James Tomberlin nach dem tragischen Vorfall.

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NCWRC bringt das Bärenbaby in eine örtliche Reha-Einrichtung und laut Hobbs „scheint es sich gut zu erholen“. Dort soll es noch so lange bleiben, bis es alt genug für die Wildnis ist, heißt es in der Erklärung.

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Wildtierexperten schlagen Alarm: Gefahr für Mensch und Tier!

Wildtierexperten warnen die Menschen vor solchen Aktionen, die nicht nur eine Gefahr für die Tiere darstellen, sondern auch für die Menschen. „Es besteht immer die Möglichkeit, dass die Mutter in der Nähe ist und versucht, ihre Jungen zu verteidigen. Dadurch werden auch die Bärenjungen gefährdet. Der Umgang mit einem Bärenjungen birgt die Gefahr, dass das Junge verletzt wird, und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass es von seiner Mutter getrennt wird“, so NCWRC.

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Rachel Staudt sagt, sie habe ständig Bären in der Anlage gesehen. Angebrachte Schilder sollen Mieter und Bewohner davor warnen, sich den Tieren zu nähern. „Hoffentlich haben sie verstanden, was sie falsch gemacht haben“, sagt Staudt über die Personen im Video zu ABC News. Der Vorfall soll jetzt untersucht werden. (gsc)