Rosafarbenes Gold

Preisexplosion bei beliebtem Nordsee-Touri-Snack!

Krabbenbrötchen
Krabbenbrötchen. Foto: Mohssen Assaninmoghaddam/dpa/Symbolbild
deutsche presse agentur

Zu einer echten Hamburgreise gehört das Krabbenbrötchen am Hafen dazu.

Bei den Preisen, die dafür verlangt werden, dürften Touristen und waschechten Hamburg aber der Appetit vergehen. Erste Gastronomen machen da auch nicht mehr mit!

„Das macht 15 Euro für ein Krabbenbrötchen, bitte!“ 

Es sind die knackigen, hellen Brötchen seitlich gefüllt mit einer guten Portion leicht salziger Nordseekrabben, die nach Urlaub schmecken. Dazu kreischende Möwen und den Blick über das Wasser schweifen lassen. Für solche Momente fahren Urlauber in den Norden und nach Hamburg.

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Wer das jetzt aber erleben möchte, der muss für ein Krabbenbrötchen bis zu 15 Euro hinblättern. Ein tiefer Griff in die Tasche also. Einer der bekanntesten Läden am Hamburger Hafen ist die Bude 10. Auch sie verlangen 15 Euro für den Snack. Auf Instagram erklären die Betreiber, dass die gestiegenen Preise für Nordseekrabben schuld seien.

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Brötchen-Boykott droht!

Die Reaktionen auf den Beitrag von Bude 10 sind gemischt. Die Mehrheit ist jedoch der Meinung, dass die Preise zu hoch sind. Einige sprechen davon, auf die Brötchen verzichten zu wollen. Die Zeichen stehen also auf Brötchen-Boykott.

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Verbot von Grundschleppnetzen sorgt für steigende Preise

Zu einem solchen radikalen Schritt hat sich auch die Restaurant-Kette „Gosch“ entschieden. Die hohen Preise für Krabbenbrötchen möchte man den Kunden nicht zumuten. Die nordische Schlemmerei ist daher bis auf Weiteres von der Karte gestrichen.

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Schuld an der Preisexplosion für Nordseekrabben ist der schlechte Fang in der Vergangenheit. Hinzukommt, dass die Branche unter den Regulierungen der EU leidet. Insbesondere der 2022 angekündigten Plan zu nachhaltigen Fischerei ist dem Fischereiverband ein Dorn im Auge. Der Plan sieht vor, dass die Fischerei mit Grundschleppnetzen, also Netzen, die den Meeresgrund berühren, in Schutzgebieten spätestens 2030 unzulässig wird.

Aus Sicht der Krabbenfischer kommt dies einem Berufsverbot gleich. Der Plan schwebe noch immer „wie ein Damoklesschwert“ über den Fischern, das erklärt Gerold Conradi. Er ist zweiter Vorsitzender des Landesfischereiverbandes. Eine Planungssicherheit für die Fischer gebe es nicht. Dass viele daher aus dem Geschäft aussteigen, ist nicht unwahrscheinlich. Die Preise für das rosafarbene Gold dürfte das weiter oben halten. (nrö)