Ein Kommentar
Bahn-MEGA-Bonus trotz Rekord-Verspätung: Habt ihr noch alle Schienen auf der Schwelle?!
von Dimitri Blinski
42.000 Mitarbeiter bekommen im Durchschnitt 10.000 Euro als Bonus.
Unpünktlich wie nie – und trotzdem bekommen Gruppenleiter der Lokführer, IT-Experten oder Leiter im Bereich Instandhaltung in diesem Jahr Boni ausgezahlt. Und diese „Belohnung“ für gute Arbeit macht zwischen 15 und 35 Prozent des Jahresgehalts aus. Wahnsinn!
Liebe Deutsche Bahn, habt ihr eigentlich noch alle Schienen auf der Schwelle?!
Im vergangenen Jahr habt ihr 2,4 Milliarden Euro Verlust gemacht. Gut, viel Modernisierung kostet viel Geld. Aber ihr wart auch wieder etwas unpünktlich: Mehr als jeder dritte ICE und IC kam zu spät. Das ist ein Negativ-Rekord! Damit ist auch die Kundenzufriedenheit in den Keller gerauscht. Eigentlich würde man sagen: Sche** Jahr, haken wir ab und versuchen besser zu werden.
Die Bahn dagegen sagt: Ach, sooo schlecht war 2023 gar nicht. Im Gegenteil, es war sogar so gut, dass wir 42.000 Mitarbeitern dafür sogar eine ERFOLGsbeteilgung auszahlen.
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Ja, richtig gelesen – eine Erfolgsbeteiligung – für keinen Erfolg
In den Genuss dieser Auszahlung kommen zum Beispiel die Gruppenleiter der Lokführer, IT-Experten oder Leiter im Bereich Instandhaltung, berichtet der NDR. Und diese „Belohnung“ für gute Arbeit, macht zwischen 15 und 35 Prozent des Jahresgehalts aus!
Im Durchschnitt ist das eine niedrige fünfstellige Summe – also mindestens 10.000 Euro. Einfach so, obendrauf, sozusagen als Bonbon, oder besser als goldenes „Lieblingsgast“-Schokolädchen auf den Platz gelegt.
Puh, liebe Bahn, an dieser Station muss ich erst mal ein paar Atem-Übungen zur Beruhigung machen.
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Bahn setzt Ziele runter - somit steigen die Boni
Es ist schon absurd, dass es jetzt überhaupt Boni gibt. Noch absurder wird es, wenn man sich anschaut, dass die Boni sogar gestiegen sind. Obwohl ihr bei der Pünktlichkeit und Kundenzufriedenheit 2023 noch schlechter geworden seid als noch ein Jahr zuvor, gibt’s dafür mehr Kohle aufs Konto. Wie macht man so was – gibt’s da einen Trick? Ich frage für einen Freund.
Die Antwort ist ganz einfach: Die Latte wird einfach nach unten gesetzt. Umso einfacher ist es dann, das Ziel zu erreichen.
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Beispiel Kundenzufriedenheit: Vor zwei Jahren hat die DB einen Wert von 74,1 Prozent angestrebt. Im vergangenen Jahr war die Latte niedriger – nur noch 70 Prozent. Wie clever! Doch selbst dieses Ziel habt ihr verfehlt.
Ich dachte immer, für einen Bonus muss man etwas Außerordentliches leisten, muss besser sein als andere. Nicht so bei der Bahn: Haben Mitarbeiter ihre persönlichen Ziele erreicht, bekommen sie automatisch eine Erfolgsbeteiligung von 95,5 Prozent des Maximalwerts ausgezahlt und das ist mehr als im Vorjahr. Die Tarifkräfte bekommen sogar pauschal einfach so 15 Prozent ihres Jahresgehaltes überwiesen.
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Für die Vorstände gibt es keine Boni in diesem Jahr
Übrigens: Die oberste Ebene, also der Vorstand der DB bekommt keine Boni. Aber nicht etwa, weil die Zahlen so schlecht waren, sondern weil der Konzern ein Jahr zuvor Unterstützung vom Staat bekommen hat.
Und: Für dieses Jahr wurden die Ziele – richtig – schon mal nach unten korrigiert. So kommen auch 2025 wieder tausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Genuss einer Erfolgsbeteiligung. Gratulation!
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